Laborwerte Darm

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Sabrina Pfützner – Naturheilpraxis / Health Coaching

Laborwerte Darm-Diagnostik

Wie im Blut so gibt es für den Darm auch eine Diagnostik anhand von Laborwerten – aus eine Stuhlprobe. 

 

In meiner Praxis wird die Stuhlprobe vom Patienten selbst in das Labor geschickt und dort analysiert. 

 

Doch was bedeuten die einzelnen Werte für die Beurteilung Ihrer Gesundheit?

Darmflora / Mikrobiom

Was genau bedeutet eine intakte residente Darmflora für unsere Gesundheit?

Welche Aufgaben übernimmt sie?

Wirkung der bakteriellen Darmflora

  • Barriere gegen Fremdkeime
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  • Beeinflussung des darm-assoziierten Immunsystems

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  • Förderung des Stoffwechsels und der Durchblutung der Darmschleimhaut (Darmmukosa)

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  • Anregung der Darmmotilität
  • Bereitstellung von Vitaminen

Wirkprinzip

 

 

  • Verhinderung der Anhaftung am Darmepithel durch:
    • Raumbeanspruchung
    • Nischenbesetzung
    • Rezeptorblockade
  • Wirkung von Stoffwechselprodukten
    • Kurzkettige Fettsäuren
    • Dekonjugierte Gallensäuren
    • Lysolecithin
    • H2S
    • Wasserstoffperoxid
    • Bakteriocine
  • Konkurrenz um Nährstoffe, Vitamine und Wuchsstoffe
  • Milieubeeinflussung
    • pH-Absenkung
    • Absenkung des O2-partialdruckes
    • Absenkung des Redoxpotenzials
  • Training des darmassoziierten Immunsystems durch:
    • Antigen wirksame mikrobielle Zellwandstrukturen
    • Freisetzung niedermolekularer Peptide
  • Kurzkettige Fettsäuen mikrobiellen Ursprungs
    • decken 40% des Energiebedarfes der Darmepithelzellen
    • regen die Durchblutung der Kolonmukosa an (v.a. Essigsäure)
    • Stimulation der Natrium- und Chlorid-Rezeptoren
  • Kurzkettige Fettsäuren mikrobiellen Ursprungs
  • Mikobielle Produktion von Vitamin B1, B2, B6, B12, Folsäure, Biotin, Niacin, Pantothensäure

Darmbakterien

Die wichtigsten Darmbakterien kurz erklärt:

Zunächst unterscheidet man in obligate (also sich ansiedelnde) und passagere (durchlaufende) Darmkeime.

Obligate Darmkeime

Aerobe Bakterien

(wachsen in normaler Atmosphäre)

E.coli

Enterococcus spp.

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Mikroaerophile Bakterien

  • Lactobacillus spp.

 

Anaerobe Bakterien

(wachsen nur unter Ausschluss von Sauerstoff)

 

  • Keime der Bacteroides-Prevotella-Porphyromonas-Gruppe
  • Bifidobakterium spp.
  • Clostridium spp.

Pilze

Passagere Darmkeime

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E.coli-Varianten

Sonstige Enterobakterien

  • Klebsiella spp.
  • Proteus spp.
  • Enterobacter spp.
  • Citrobacter spp.
  • weitere Vertreter

andere aerob wachsende Keime

  • Pseudomonas spp
  • Bacillus spp.
  • Staphylococcus spp.
  • Streptococcus spp.

 

 

 

 

 

 

 

 

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Hefen

  • Candida spp.
  • Saccaromyces spp.
  • weitere Verteter

Schimmelpilze

  • Geotrichum spp.
  • Mucor spp.
  • weitere Verteter

Labordiagnostik Darm - Übersicht

  • Pilzdiagnostik
    • Differenzierung bis zur Speziesebene
    • Resistenzprüfung von Pilzisolaten

 

  • Untersuchung auf enteropathogene Erreger (Durchfallerreger)
    • Bakterien
      • Salmonellen
      • Shigellen
      • Yersinia spp.
      • Camphylobacter spp.
      • Clostridium difficile
      • Resistenzprüfung von Bakterienisolaten
    • Viren
    • Parasiten

 

  • Stuhl pH-Wert
    (wird durch die Stoffwechselaktivität der ansässigen Mikroflora beeinflusst – Resultat aller im Dickdarm ablaufenden Stoffwechselprozesse, schwankt nur geringfügig, einseitige Ernährung und Verdauungsinsuffizienzen beeinflussen allerdings die Darmflora und somit auch indirekt den pH-Wert im Darm)

    Beeinflussung des Wertes von:
    • abgeschilferten Darmepithelzellen
    • einseitiger eiweißreicher Ernährung
    • Proteinmaldigestion
    • Darmschleimhautentzündungen

 

  • Verdauungsparameter
    • Verdauungsrückstände
      • Muskelfasern
        (Ursache könnte eine mangelhafte Proteinverdauung sein)
      • Stärke
        (meist durch mangelhafte Kohlenhydratverdauung)
      • Neutralfette
        (Hinweis auf unzureichende Aufspaltung der Nahrungsfette)
      • Fettsäuren
        (Resorptionsstörung im Dünndarm)

    • Chymotrypsin
      (Pankreas-spezifisches Enzym, dient der intestinalen Proteinverdauung, wird durch Einnahme von Enzympräparaten beeinflusst, Bestimmung sollte 1-2mal wiederholt werden)

 

  • Pankreas-Elastase 1
    (Pankeas-spezifischer Wert, mit deutlich höherer Sensitivität als das Chymotrypsin, wird nicht durch die Einnahme von Enzympräparaten beeinflusst, Durchfälle können zu niedrigen Elastase-Werten führen)

  • Fett
    Vermehrter Nachweis von Fetten bei
    • Störungen der Lipolyse
    • Störungen der Mizellenbildung
    • Störungen der Resorption

  • Gallensäuren
    • Bakterielle Dünndarmüberwucherung
    • Störungen der Gallensäuren-Rückresorption z.B. durch Entzündungen im Ileum

  • Stickstoff
    • Exokrine Pankreasinsuffizienz
    • Zöliakie /Sprue
    • Morbus Whipple
    • Amyloidose
    • weitere chronisch entzündliche Darmerkrankungen

  • Milchsäure D- und L-Form
    • Bakterielle Dünndarmüberwucherung
    • erworbene oder angeborene Kohlenhydratintoleranzen

  • Entzündungsmarker
    • PMN-Elastase
      • Mobus crohn / Collitis ulzerosa
      • Enterocolitiden
      • Intestinales Karzinom
      • (enterale Virusinfekte)
    • Lysozym
      • Mobus crohn / Collitis ulzerosa
      • Enterocolitiden
      • Intestinales Karzinom
      • Enterale Virusinfekte
    • Alpha-1-Antitrypsin
      • Mobus crohn / Collitis ulzerosa
      • Enterocolitiden
      • erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky Gut Syndrom)
  • Immunparameter
    • Sekretorisches Immunglobulin A (sIgA)

 

Quellen:

  • Mikroökologie des Darms – Beckmann / Rüffer
  • Ausbildung Darmtherapie – Dr. Elke Mantwill
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