Gehirn – Histamin

Histaminausschüttung im Gehirn
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Sabrina Pfützner – Naturheilpraxis / Health Coaching

Histaminausschüttung im Gehirn

Gehirn - Histamin

Histamin wird im Gehirn hauptsächlich von Neuronen im posterioren Hypothalamus, genauer gesagt im Bereich des Tuberomamillarkerns (TMN) produziert.

 

Diese Histamin-Neuronen projizieren ihre Fasern in weite Teile des Gehirns und spielen eine wesentliche Rolle bei verschiedenen Funktionen. Sie sind zuständig für die Regulation des Schlaf-Wach-Rhythmus, die Aufmerksamkeit, die Nahrungsaufnahme und noch weitere physiologische Funktionen.

Auswirkungen auf verschiedene Organe und Systeme

Das Histamin wirkt im Körper auf verschiedene Weise, sowohl zentral (im Gehirn) als auch peripher (in anderen Organen):

 

Zentrales Nervensystem (ZNS):

 

  • Wachsamkeit und Schlaf-Wach-Rhythmus: Histamin fördert die Wachsamkeit und verhindert Schlaf. Es ist eng mit der Regulation des Wachseins verbunden, weshalb Histamin-Neuronen während der Wachphase aktiv sind und während des Schlafs fast komplett inaktiv.

 

  • Gedächtnis und Lernen: Histamin beeinflusst kognitive Funktionen wie Gedächtnis und Lernen. Es wird vermutet, dass es durch Interaktionen mit anderen Neurotransmittersystemen wie Acetylcholin und Glutamat zu einer Verbesserung der Gedächtnisfunktion beiträgt.

 

  • Stimmung und emotionale Regulation: Histaminrezeptoren im Gehirn sind mit der emotionalen Verarbeitung verbunden. Dysregulation des Histaminsystems könnte mit Angststörungen und Depressionen in Zusammenhang stehen.

 

Peripheres Nervensystem:

 

  • Immunsystem und allergische Reaktionen: Peripheres Histamin, das hauptsächlich von Mastzellen freigesetzt wird, ist entscheidend für allergische Reaktionen. Es erweitert Blutgefäße, erhöht die Durchlässigkeit von Kapillaren und führt zu den klassischen Symptomen einer Allergie wie Juckreiz, Schwellung und Rötung.
  • Magen-Darm-Trakt: Histamin wird in der Magenschleimhaut produziert und regt die Produktion von Magensäure an, was für die Verdauung wichtig ist.

Folgeerkrankungen durch Dysregulation des Histaminsystems

Histaminintoleranz: Ein Ungleichgewicht zwischen Histaminproduktion und dem Abbau von Histamin durch das Enzym Diaminoxidase (DAO) kann zu Symptomen wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Hautreaktionen und Kreislaufproblemen führen.

 

  • Schlafstörungen: Da Histamin eine zentrale Rolle bei der Wachsamkeit spielt, kann eine Überaktivität des histaminergen Systems zu Schlaflosigkeit und Störungen im Schlaf-Wach-Rhythmus führen.

  • Migräne: Histamin kann Migräneattacken auslösen oder verstärken, vermutlich durch seine gefäßerweiternde Wirkung und seine Fähigkeit, das Schmerzempfinden zu modulieren.

  • Allergien und Asthma: Peripheres Histamin ist ein Schlüsselfaktor bei allergischen Reaktionen und entzündlichen Erkrankungen wie Asthma. Chronische allergische Zustände können das Immunsystem belasten und zu wiederholten Entzündungen führen.

  • Neuropsychiatrische Erkrankungen: Es gibt Hinweise darauf, dass eine Dysregulation des zentralen Histaminsystems mit Erkrankungen wie Schizophrenie, Angststörungen und Depressionen in Verbindung stehen könnte, obwohl die genauen Mechanismen noch erforscht werden.

 

Zusammengefasst wirkt Histamin sowohl im zentralen als auch im peripheren Nervensystem auf viele physiologische Prozesse ein. Eine Störung in seiner Regulation kann zu einer Vielzahl von Erkrankungen führen, von Schlafproblemen über Allergien bis hin zu potenziell neuropsychiatrischen Störungen.

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