
Du oder Dein Kind leidet an Neurodermitis?
Was jetzt?
Wenn Dein Kind betroffen ist, fühlst Du Dich vielleicht verunsichert und hilflos. Es schmerzt, Dein Kind leiden zu sehen, und Du leidest automatisch mit.
Wenn Du selbst betroffen bist, fühlt es sich oft wie „aus der Haut fahren“ an. Der Juckreiz kann so intensiv sein, dass er Dich oder Dein Kind an den Rand der Verzweiflung bringt.
Vielleicht hilft eine Cortisonbehandlung nur kurzfristig oder Du machst Dir Sorgen über die Nebenwirkungen. Gleichzeitig fragst Du Dich, wie Du das Problem langfristig in den Griff bekommen kannst – ohne ständig zu kämpfen.
Neurodermitis kann unglaublich belastend sein – körperlich und emotional. Aber es gibt Wege, die Lebensqualität deutlich zu verbessern. Es lohnt sich, die Ursachen genauer anzusehen und Möglichkeiten zu finden, den Juckreiz zu lindern, die Hautbarriere zu stärken und die Entzündungen nachhaltig zu reduzieren.
Du musst das nicht allein bewältigen. Mit dem richtigen Wissen, passenden Strategien und einem individuellen Plan kann ein Weg aus dem Teufelskreis gefunden werden – für Dich oder Dein Kind.
Ich unterstütze Dich gern dabei, die Zusammenhänge rund um die Entstehung und Behandlung von Neurodermitis besser zu verstehen – aus einer ganzheitlichen, naturheilkundlichen Perspektive.
Was ist Neurodermitis überhaupt?
Neurodermitis ist mehr als „nur“ eine Hauterkrankung. Sie ist das Ergebnis eines komplexen Zusammenspiels im Körper.
Die Neurodermitis zählt zu den Autoimmunerkrankungen und ist gekennzeichnet durch einen schleichenden Beginn und einen schubartigen Verlauf.
Die Haut bei der Neurodermitis ist extrem trocken und somit kann die Hautbarriere ihre natürliche Aufgabe – der Schutz vor Einflüssen von außen – nicht mehr nachkommen.
Die gesunde Haut besteht normalerweise aus übereinander geschichteten Hornzellen, die durch Lipide (Fette) zusammengehalten werden. Bei der Neurodermitis liegt genau hier die Störung. Diese benötigten Fette können nicht mehr in ausreichendem Maße produziert werden. Dadurch wird auch die Feuchtigkeit in der Haut reduziert, da die Fettstoffe die natürliche Feuchtigkeit in der Haut halten.
Die verminderte Produktion der Lipide führt also auch zu einem erhöhten Verlust an Feuchtigkeit und trägt so zur weiteren Austrocknung der Haut bei.
Ganzheitliche Betrachtung: Die Zusammenhänge im Körper
Aus naturheilkundlicher Sicht stehen Haut, Immunsystem, Darmgesundheit, Säure-Basen-Haushalt und sogar die Psyche in enger Verbindung. Mögliche Auslöser können sein:
- Ungleichgewicht im Immunsystem: Eine Überreaktion auf eigentlich harmlose Reize.
- Gestörte Darmflora: Eine beeinträchtigte Darmbarriere kann Entzündungen fördern.
- Übersäuerung: Ein unausgeglichener Säure-Basen-Haushalt belastet den Körper und kann entzündliche Prozesse, wie sie bei Neurodermitis auftreten, verstärken. Übersäuerung kann durch Ernährung, Stress und Umweltbelastungen entstehen.
- Stress und seelische Belastung: Diese können Schübe verstärken und den Körper zusätzlich aus dem Gleichgewicht bringen.
- Nährstoffmängel: Besonders Fettsäuren, Zink, Magnesium oder Vitamin D sind oft betroffen und spielen eine wichtige Rolle für die Hautgesundheit.
- Allergien oder Unverträglichkeiten: Diese belasten den Organismus zusätzlich und können Entzündungen fördern
Durch das Verständnis dieser Zusammenhänge kannst Du gezielt darauf einwirken, die Symptome zu lindern und die Haut nachhaltig zu unterstützen.
Was kannst Du selbst für Dich oder Dein Kind tun?
Es gibt viele Ansätze, die Du direkt umsetzen kannst, um die Symptome zu lindern und die Ursachen anzugehen:
- Ernährung anpassen: Eine entzündungshemmende, nährstoffreiche Kost kann viel bewirken.
- Haut pflegen: Mit natürlichen Produkten, die die Hautbarriere stärken.
- Stressmanagement: Entspannungstechniken oder bewusste Pausen einbauen.
- Den Darm unterstützen: Probiotika, Ballaststoffe und gezielte Darmkuren helfen, die Balance wiederherzustellen.
- Trigger identifizieren: Finde heraus, welche Faktoren (z. B. Lebensmittel oder Stress) Schübe auslösen, und minimiere sie.
Mit einer ganzheitlichen Herangehensweise kannst Du viel für Dich oder Dein Kind tun. Lass uns gemeinsam herausfinden, was individuell passt und wie Du einen nachhaltigen Weg zu mehr Lebensqualität findest.
Was versteht man unter einer Atopie?
Eine atopische Erkrankung ist eine übersteigerte Reaktion des Immunsystems auf natürliche Umweltstoffe wie Pollen, Hausstaub oder auch bestimmte Nahrungsmittel.
Ob und in welchem Ausmaß die Erkrankung ausbricht, hängt jedoch stark von psychischen, umweltbedingten und weiteren äußeren Einflüssen ab. Dazu zählen beispielsweise Infektionen, Stress, die Ernährung, mechanische Reizungen der Haut durch Kleidung oder der Aufenthalt in bestimmten Klimazonen.
Auch eine familiäre Veranlagung spielt eine wichtige Rolle bei der Entstehung dieser Erkrankung.
Beginn der Erkrankung
In vielen Fällen bildet sich diese Form der Erkrankung von selbst zurück. Doch der starke Juckreiz ist für Kinder besonders belastend, da er häufig zu Schlafstörungen führt. Dies wirkt sich auf die gesamte Familie aus und erhöht die psychische Belastung des Kindes, was wiederum den Krankheitsverlauf verschlechtern kann. Ein Teufelskreis entsteht, der schwer zu durchbrechen ist.
Der Verlauf der Erkrankung hängt stark von äußeren Faktoren ab, die sowohl eine Verbesserung als auch eine Verschlechterung bewirken können. Komplikationen treten vor allem dann auf, wenn aufgekratzte Hautstellen sich mit Viren, Bakterien oder Pilzen infizieren.
Betroffene Areale
- Gelenkbeugen
- Gesicht
- Hals
- Nacken
- Schultern
- Brust
An diesen bevorzugten Stellen, zeigt sich die Neurodermitis oft zu Begin in Form von juckenden Knötchen mit Krustenbildung und ekzemartigen rötlich-schuppigen Hautveränderungen.
Symptome der Haut:
- Quälender Juckreiz, besonders nachts
- glanzlose, trockene Haut (durch Unterfunktion der Talg- und Schweißdrüsen)
- grobes Oberflächenrelief (in 50% der Fälle vererbte Verhornungsstörung –Fischschuppenhaut)
- eventuell diffuser Haarausfall;
- weißer Dermographismus (Hautzeichen, bei dem z.B. durch Schaben auf der Haut mit einem einem spitzen Gegenstand weiße, länger sichtbare Streifen entstehen, wobei dieses Zeichen nicht nur bei der Neurodermitis auftreten kann)
Sonstige Symptome
- durch ständiges Kratzen sehr häufig überstrapaziert, daher abgenutzt und glänzend
- Augenbrauen sind ebenfalls nicht selten ziemlich abgerieben
Ein Teil der Patienten leidet zusätzlich unter anderen atopischen Krankheiten, wie allergischem Asthma bronchiale und Heuschnupfen eventuell auch mit häufigen Bindehautentzündungen und asthmatischen Hustenanfällen.
Zusammenhänge:
Bei vielen Kinder, die an einer Neurodermitis erkrankt sind, bessern oder verschwinden die Neurodermitssymptome in den ersten Jahren völlig – auch ohne Behandlung. Dennoch kann, wenn diese Erkrankung im Kindheitsalter bestanden hat, spätere Unverträglichkeiten, Allergien und asthmatische Erkrankungen begünstigen.
Beeinflussende Faktoren:
- psychische Faktoren, wie z.B. Stress auch kurzfristiger Stress kann als Auslöser dienen
- Umweltfaktoren, auch harmlose Allergene und Luftverschmutzung beeinflussen die Erkrankunng
- akute Infekte können die Krankheit maßgeblich verschlechtern
- klimatische Einflüsse können ebenfalls zur Verschlechterung (Hitze, Kälte, extreme Wetterumschwünge) beitragen
- Reaktionen auf Inhaltsstoffe in Waschmitteln und Kosmetika
Die Neurodermitishaut reagiert in erhöhtem Maße auf INNERE und ÄUßERE FAKTOREN. Die Patienten sind häufig besonders empfindlich und sensibel, was sich bereits bei den kleinsten Patienten bemerkbar macht!
Ursachen der Neurodermitis:
Aus meiner Sicht gibt es nicht DIE EINE URSACHE bei einer Autoimmunerkrankung – auch nicht bei einer Neurodermitis. Es ist wie bei vielen chronischen Erkrankungen das Zusammentreffen verschiedener, den Körper schwächenden oder negativ beeinflussender Faktoren. Auch bereits im Kindesalter spielt nicht nur die Vererbung der „Schwachstelle“ bezüglich der Empfindlichkeit der Haut, sondern auch schon stressende Faktoren von Innen und Außen eine Rolle.
Nennen möchte ich hier vor allem:
- Stress
- Überforderung, Überlastung, Hochsensibilität
- Medikamente
- Schwermetalle
- Umweltgiftte
- andere Toxine
- Schwächung der entgiftenden Organe
- Mangel an Verdauungssäften
- chronische Entzündungen im Darm -> Erhöhte Durchlässigkeit der Darmschleimhaut (Leaky gut Syndrom)
- unangepasste Ernährung
- häufige Infekte
- schwaches Immunsystem
- übersäuertes Körpergewebe
- Fettstoffwechselstörungen
Bei jeder Autoimmunerkrankung – NUR MIT GANZHEITLICHEM ANSATZ!
Ziel ist es erst einmal, die Entzündungen bzw. die Entzündungsneigung im Körper zu verringern. Dazu gehören verschiedene Maßnahmen
- Darmgesundheit prüfen
- Vitalstoffmängel feststellen und beheben
- Histamin prüfen
- Entsäuerung des Körpergewebes
- angepasste Hautpflege
- gesunde Lebensweise
- ausreichend Schlaf
- regelmäßige Bewegung
- Stress reduzieren
- genügend Sonnenlicht
- ggf. Gewicht reduzieren
- Ernährungsanpassung / Ernährungsumstellung
- überwiegend basische Ernährung mit antioxidativen Vitalstoffen
- gesunde Fette und Öle
- Trinken von reinem, gutem Quellwasser ohne Kohlensäure
Entzündungsfördernde Lebensmittel meiden!
- Industriell verarbeitete Lebensmittel
- Konserven
- Zusatzstoffe und Konservierungsmittel
- Zufuhr tierischer Fette reduzieren
- Milchprodukte (ersatzweise sind hier pflanzliche Produkte zu empfehlen)
- glutenhaltige Lebensmittel meiden
- Fleischkonsum deutlich reduzieren und Innereien vermeiden (alle Sorten)
- Zucker komplett streichen und gegen gesündere Alternativen tauschen
- Keine hoch-linolsäurehaltigen Öle wie Sonnenblumen- oder Distelöl (Linolsäure „unterdrückt“ die gesunden Omega-3-Fette) verwenden
Neurodermitis und Histamin
Durch den Juckreiz und das damit verbundene Kratzen wird die Hautbarriere geschädigt, was wiederum den Juckreiz verstärkt.
Ja, bei Neurodermitis ist die Hautbarriere in der Regel gestört. Die Haut kann ihre natürliche Schutzfunktion nicht mehr ausreichend erfüllen, was dazu führt, dass sie:
- Feuchtigkeit verliert: Die Haut wird trocken und rissig, da der Fett- und Feuchtigkeitsgehalt reduziert ist.
- Durchlässiger für Reizstoffe ist: Allergene, Schadstoffe, Bakterien und Pilze können leichter eindringen und Entzündungen auslösen.
- Besonders anfällig für Infektionen wird: Vor allem durch Bakterien wie Staphylococcus aureus, die sich häufig auf der Haut von Neurodermitis-Patienten ansiedeln.
Diese gestörte Hautbarriere entsteht unter anderem durch einen Mangel an wichtigen Bausteinen wie Ceramiden (Lipiden, die für die Hautbarriere wichtig sind) und möglicherweise auch durch eine genetische Veranlagung (z. B. durch Mutationen im Filaggrin-Gen, das für die Hautbarriere eine zentrale Rolle spielt).
Eine gezielte Pflege, die die Hautbarriere unterstützt und regeneriert, ist daher ein essenzieller Bestandteil der Neurodermitis-Behandlung.
In aktuellen Studien wurde festgestellt, dass bei Neurodermitis die Histaminkonzentration im Körper erhöht ist. Einige Wissenschaftler vermuten sogar, dass der erhöhte Histaminspiegel einer der Haut-triggerpunkte bei einer Neurodermits sein kann.
Gründe für eine erhöhte Histaminkonzentration:
1. Gestörte Mechanismen des Histaminabbaus
2. Hohe Histaminproduktion
3. Hoher Konsum histaminhaltiger Nahrungsmittel
Was kann ich für dich oder dein Kind tun kann:
Diagnostik Labor:
- Stuhlanalyse
- Zusammensetzung der Darmflora
- Entzündungen im Darm
- Verdauungstätigkeit (Funktion von Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse)
- erhöhte Durchlässigkeit des Darns
- Histaminkonzentration feststellen (Urin)
Messen der Vitalstoffe: (leider erst ab einem Alter von 5 Jahren möglich)
- Kontrolle von Vitalstoffen und Behebung von Mangelzuständen / Vitalstoffanalyse (diese Methode ist leider immernoch nicht wissenschaftlich anerkannt)
Individuelle Beratung und Begleitung
- individuell angepasster, naturheilkundliche Empfehlungen
- Anpassung der Ernährung (allagstauglich und individuell, ggf. Empfehlung einer kurz- oder längerfristigen speziellen Ernähruungsform)
- ggf. Ernährungsprotokoll
- Empfehlung entzündungshemmender Maßnahmen
- Entsäuerung der Körpergewebe
- Verbesserung der Organfunktionen, des darmassoziiertes Immunsystem, Leaky gut und Dysbiose
- ggf. Empfehlungen bei hormonelle „Schieflagen“
- Kontrolle von Blutwerten
Erarbeitung und Umsetzung begleitender (präventiver) Maßnahmen:
- Pflege der Haut
- Bewegung
- Stressmanagement (auch oder gerade für Eltern besonders wichtig)
- weitere Präventionsmaßnahmen
- die Schwachstellen des Körpers kennen und beachten
- Selbstpflege und Achtsamkeit
- langfristig gesund Ernähren
- Tips zur Ernährungsanpassung bei Kindern
Testimonial:
"Ich möchte Frau Dr. Pfützner meinen tiefsten Dank aussprechen. Dank ihrer Therapie schaffe ich es, eine Autoimmunerkrankung sehr, sehr deutlich zu verbessern. Ich bin von Spanien nach Deutschland gereist, um mich von der Ärztin behandeln zu lassen, und mein Arzt in Spanien sind von den Fortschritten bei meiner Gesundheit überrascht."
Verónica Ordaz ZITAT