Welche Rolle spielt das Histamin?
Histamin zählt zu den biogenen Aminen, das bedeutet dass es in seinem Molekül so genannte Amino-Gruppen besitzt. Am bekanntesten sind hier die Eiweiße.
Biogene Amine entstehen im Stoffwechsel aus Aminosäuen. Histamin wird durch einen chemischen Prozess aus der essenziellen Aminosäure Histidin gebildet. Essenzielle Aminosäuren sind diese, die dem Körper durch die Nahrungsaufnahme zugeführt werden müssen.
Dieser chemische Prozess ist von Vitamin B6 abhängig.
Der Abbau von Histamin erfolgt im Dünndarm durch das Enzym Diaminoxidase (DAO). Ein weiterer Abbauweg für das Histamin ist durch Oxidation (Die Oxidation ist eine chemische Reaktion, bei der ein zu oxidierender Stoff Elektronen abgibt) in der Leber.
Histamin ist im Organismus in vielen verschiedenen Gewebestrukturen enthalten bzw. vorhanden. Die höchste Konzentration findet sich in der Lunge.
Die Funktionen von Histamin
- löst allergische Reaktionen vom Sofort-Typ aus
- verbessert die Durchblutung (Entzündungsreaktion) und erweitert die Blutgefäße
- verstärkt die Durchlässigkeit der Gefäßwände
- senkt den Blutdruck
- erhöht die Herzfrequenz
- steigert die Ausschüttung von Magensaft
- steigert die Sekretionsvorgänge im Darm
- führt zu einer Kontraktion (Zusammenziehung) der glatten Muskeln im Darm
- erzeugt eine Verengung in den Bronchien
- führt zu einer Kontraktion in der Gebärmutter
- Schleimhäute z.B. in den Bronchien – ggf. auch der Speiseröhre können durch eine erhöhte Histaminausschüttung anschwellen
- wirkt als Neurotransmitter (Botenstoff) im Gehirn
- beeinflusst die Empfindlichkeit gegenüber Schmerzen
Histamin bei KPU
Knapp die Hälfte aller Patienten mit einer KPU haben erniedrigte Histaminspiegel im Blut.
Nur bei etwa 10% wird vermehrt Histamin ausgeschüttet.
Somit haben auch etwa die Hälfte der Patienten mit einer Kryptopyrrolurie einen normalen Histaminspiegel.
Es wurde festgestellt, dass die Histaminspiegel im Alter abnehmen. Je älter also der Mensch, desto niedriger sind normalerweise auch die Histaminspiegel.
Die Zusammenhänge
Durch die vermehrte Ausscheidung über den Urin kommt es in den Körperzellen zu einem Zinkmangel. Dies führt im Zusammenhang mit einer bestehenden KPU zu einer Erhöhung des Kupferspiegels im Blutserum und auch im Gewebe.
Zink und Kupfer sind Gegenspieler. Kupfer vermindert somit nicht nur die Aufnahme von Zink in die Zellen sondern erhöht zusätzlich auch noch die Ausscheidung über den Urin.
Der durch diese Zusammenhänge erhöhte Kupferspiegel aktiviert das Enzym, welches Histamin im Dünndarm abbaut (DAO). Durch die nun oft permanent niedrigen Histaminspiegel kommt es häufig zu Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber dem Histamin – es entsteht eine so genannte Histaminintoleranz.
Liegt eine dauerhafte Störung im Histaminhaushalt vor, kann dies zu psychischen Problemen führen. Durch eine Normalisierung des Histaminspiegels konnte eine Besserung der Krankheitserscheinungen herbeigeführt werden wie Carl C. Pfeiffer während seiner Forschungstätigkeit am Brain Bio Center herausfand.
Ein zu niedrieger Histaminspiegel wird als Histapenie bezeichnet, zu hohe Histaminspiegel laufen unter dem Begriff Histadelie.
erhöhte Histaminspiegel
- starke Depressionen und häufige Suizidgedanken
- Zwänge und Rituale in hoher Ausprägung
- Phobien und Ängste
- Schlaflosigkeit
- niedrige Schmerzschwelle – oft Kopf-, Rücken- Bauch- oder Muskelschmerzen
- erhöhter Geschlechtstrieb
- Suchtprobleme und Abhängigkeiten
- Allergien
- wenig Körperbehaarung
- geringer Bartwuchs
- große Ohren, lange Finger und Zehen (der 2. Zeh überragt den 1. Zeh)
- gute Zähne mit starker Speichelproduktion
niedrige Histaminspiegel
- Ulzerationen (z.B. Aphten)
- eher selten Kopfschmerzen
- in der Regel wenig allergische Reaktionsbereitschaft
- eher helle Haut
- Karies mit vielen Zahnfüllungen
- starke Körperbehaarung
- verstärkte Fettansammlungen an den Beinen
- Tinnitus
- Potenz- und Orgasmusprobleme
- Schmerzempfindlichkeit
- starkes Misstrauen
- Angst, von Außen gesteuert zu werden
- gestörter Gedankenablauf
- Paranoia
- Halluzinationen
Symptome die auf eine Histaminintoleranz hindeuten
- Kopfschmerzen und Migräne
- verstopfte oder laufende Nase
- Atembeschwerden, Atemnot bis hin zum Asthma bronchiale
- schneller Puls
- Herzsstolpern
- niedriger Blutdruck, Kreislaufschwäche
- starke Müdigkeit, schnelle Erschöpfung, ausgeprägte Schwäche
- häufig auftretende Übelkeit
- eher weicher Stuhlgang und häufige Druchfälle
- Juckreiz und Quaddelbildung
Lesen Sie hierzu auch den Artikel: wenn Histamin zum Problem wird
Quellen:
- https://www.zentrum-der-gesundheit.de/krankheiten/rheuma-knochen-gelenke/weitere-rheuma-erkrankungen/kpu
- https://lebenmitkpu.wordpress.com/2017/01/13/kpu-kryptopyrrolurie-und-die-stoerung-im-histamin-stoffwechsel/
- https://www.medizinfuchs.de/ratgeber/kryptopyrrolurie-vitalstoffmangel-stoffwechselstoerung
- Leben mit KPU – Ratgeber Joachim Strienz