Fibromyalgie - Weichteilrheumatismus
Die meisten Betroffenen klagen über chronische Schmerzen, die förmlich den ganzen Körper betreffen..
Die Symptome dieser Erkrankung sind sehr vielfältig. Die Aufzählung weiter unten beinhaltet daher nur die am häufigsten auftretenden Symptome.
In erster Linie handelt es sich bei nahezu 100% der Patienten um Muskelschmerzen, die Tenderpoints (Druckschmerzpunkte) reagieren auf einen Druck von ca. 4 kg mit einem mehr oder weniger ausgeprägten Schmerz.
Das zweite Hauptmerkmal der Fibromyalgie sind ausgeprägte Schlafstörungen in der REM-Schlafphase.
An einer Fibromyalgie erkrankte Patienten klagen in der Regel über chronische Schmerzen im ganzen Körper, begleitet von Müdigkeit, Schlafstörungen und oft auch psychischen Problemen.
Die Patienten leiden unter einer erhöhten Wahrnehmung der Schmerzen, deren Attacken bzw. Schübe oft mehrere Tage anhalten.
“Mir tut alles weh” ist eine der typischen Aussagen von Fibromyalgie geplagten Patienten.
Dazu kommen Begleitsymptome wie:
- Erschöpfung, Müdigkeit, Antrieslosigkeit
- Schlafstörungen, unerholsamer Schlaf
- Störungen der kognitiven Fähigkeiten (Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Benommenheit…)
- häufige Kopfschmerzen
- Schmerzen in Muskeln und Gelenken
- Neigung zu Depressionen und Nervosität
- Hörstörungen, Tinnitus
- Anfallsweiser Schwindel
- Krämpfe in verschiedenen Körperregionen
- Beschwerden des Magen-Darm-Trakts (Sodbrennen, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Reizdarm, Verstopfung, Durchfälle, Oberbauchschmerzen, oder andere Probleme mit der Verdauung)
- Hautausschläge, Juckreiz oder Sonnenempfindlichkeit
- Neigung dazu, schnell blaue Flecke zu bekommen (Hämatome)
- Geschmacksstörungen
- Raynaud Syndrom
- Reizblase, Blasenkrämpfe…
Krankheitsverlauf
Die Fibromyalgie beginnt häufig mit einem lokalen Rückenschmerz (zervikal oder lumbal), eventuell stellen sich dazu Schmerzen im Kiefergelenk ein.
Erst im Laufe der Zeit (Monate bis Jahre) stellen sich weitere Schmerzen ein, die sich dann über den ganzen Körper ausbreiten. Die Krankheit verschlechtert sich in der Regel langsam jedoch stetig.
Ursachen:
In der Schulmedizin ist keine eindeutige Ursache der Fibromyalgie bekannt.
Zusammenhänge:
Bei den meisten Fibromyalgiepatienten gibt es Zusammenhänge zu:
- Übersäuerung der Körpergewebe (siehe Säure-Basen-Haushalt)
- hormonellen Störungen
- bei den meisten Patienten sind einige Botenstoffe im Ungleichgewicht. Oft findet sich ein verminderter Spiegel des Wachstumshormons ACTH
- ACTH wird nicht nur im Wachstum gebraucht, sondern auch für die Regeneration von Körperzellen. Diese Regeneration findet zu großen Teilen im Schlaf – genauer gesagt in der Tiefschlafphase statt. Da die meisten Pifbromyalgiepatienten jedoch unter Schlafstörungen leiden, ist die Regeneration gestört und der Spiegel des Wachstumshormons sinkt
- bei den meisten Patienten sind einige Botenstoffe im Ungleichgewicht. Oft findet sich ein verminderter Spiegel des Wachstumshormons ACTH
- Muskuläre Funktionsschwäche
- durch chronische Verspannungen entwickelt sich häufig im Laufe der Zeit eine gewisse “Schonhaltung” um den Schmerz zu umgehen bzw. zu vermeiden. Dadurch entstehen jedoch weitere chronische Fehlhaltungen, Dieser Teufelskreis setzt sich immer weiter fort.
- durch chronische Verspannungen entwickelt sich häufig im Laufe der Zeit eine gewisse “Schonhaltung” um den Schmerz zu umgehen bzw. zu vermeiden. Dadurch entstehen jedoch weitere chronische Fehlhaltungen, Dieser Teufelskreis setzt sich immer weiter fort.
- Stress und Traumata
- beide Faktoren haben einen deutlichen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung.
- beide Faktoren haben einen deutlichen Einfluss auf die Entstehung und den Verlauf der Erkrankung.
- Achtsamkeit und Selbsteinschätzung
- die meisten Fibromyalgiepatienten sind “gefangen” in ihren eigenen Verhaltensmustern
- chronischer Stress wird nicht mehr als solcher wahrgenommen sondern fühlt sich “völlig normal” an
- lange bestehender chronischen Stress kann jedoch weitere Folgen nach sich ziehen (Nebennierenschwäche bzw. Erschöfung, Verschiebungder Katecholamine (Neurotransmitter -> Dopamin, Adrenalin, Serotoin…), was zu weiteren Symptomen führt
- typisch für Fibromyalgiepatienten ist demzufolge eine chronische Selbstüberforderung, die vom Patienten selbst nicht wahrgenommen wird.
Typische Schmerzpunkte - Tenderpoints
Heute gilt die Untersuchung der Tenderpoints als überholt, stattdessen wird die Diagnose über eine ausführliche Anamnese gestellt.
Traditionelle Diagnosestellung
Früher war die Diagnose von Fibromyalgie schwierig und umstritten, da keine objektiven Labor- oder Bildgebungsverfahren existieren, die die Erkrankung eindeutig nachweisen. 1990 veröffentlichte das American College of Rheumatology (ACR) erstmals diagnostische Kriterien, die sich auf die Untersuchung von Tenderpointskonzentrierten. Dabei mussten Patienten mindestens 11 von 18 empfindlichen Punkten aufweisen, die auf Druck schmerzhaft reagierten. Diese Kriterien erwiesen sich jedoch als problematisch, da sie die Vielfalt der Symptome und den oft fluktuierenden Charakter der Schmerzen bei Fibromyalgie nicht ausreichend berücksichtigten.
Die neuen ACR-Richtlinien
Modernere diagnostische Kriterien des ACR (2010 und 2016)
Um eine präzisere und umfassendere Diagnose zu ermöglichen, überarbeitete das ACR 2010 und erneut 2016 die Kriterien für die Diagnose von Fibromyalgie. Diese neuen Richtlinien berücksichtigen nicht mehr nur Tenderpoints, sondern fokussieren sich stärker auf eine ganzheitliche Symptombewertung.
Widespread Pain Index (WPI)
Der WPI misst die Verbreitung von Schmerzen im Körper. Patienten müssen angeben, in wie vielen von 19 definierten Körperregionen (z. B. Schultern, Hüften, Nacken, Knie) sie in den letzten sieben Tagen Schmerzen empfunden haben. Der maximale WPI-Wert beträgt 19, wobei jeder schmerzende Bereich einen Punkt zählt.
Symptom Severity Scale (SSS)
Die SSS bewertet die Schwere von Begleitsymptomen wie Müdigkeit, nicht erholsamem Schlaf, kognitiven Problemen und anderen somatischen Beschwerden wie Kopfschmerzen, Reizdarmsyndrom oder Depression. Jeder Symptomtyp wird auf einer Skala von 0 bis 3 (von „keine Symptome“ bis „starke Symptome“) bewertet, was einen maximalen SSS-Wert von 12 ergibt.
Diagnosekriterien
Laut den ACR-Kriterien von 2016 wird die Diagnose Fibromyalgie gestellt, wenn:
- Der WPI-Wert ≥ 7 und der SSS-Wert ≥ 5 sind, oder
- Der WPI-Wert zwischen 4 und 6 liegt und der SSS-Wert ≥ 9 ist. Zusätzlich müssen die Symptome mindestens 3 Monate lang anhaltend gewesen sein, und es darf keine andere Erkrankung vorliegen, die die Symptome besser erklären kann.
Fibromyalgie-Test - Teil 1
Teil 1 Widespread-Pain-Index (WPI)
Kontrolliere jede Zone des Körpers, die in der letzten Woche Schmerzen
verursacht hat.
Bitte notiere dir das Ergebnis und gehe dann weiter zu Teil 2a