Warum werden Kohlenhydrate bei HPU oder KPU schlecht oder zumindest schlechter vertragen?
Bei HPU (Hämopyrrollaktamurie) gibt es mehrere Mechanismen, die dazu führen, dass Kohlenhydrate schlechter vertragen werden. Diese hängen mit den Störungen im Energiestoffwechsel, der Darmgesundheit, der Insulinregulation und der Mitochondrienfunktion zusammen.
Ich erkläre dir die Zusammenhänge im Detail:
Gestörter Energiestoffwechsel & Mitochondrien-Dysfunktion
Menschen die an einer HPU oder KPU erkrankt sind haben häufig eine reduzierte ATP-Produktion – durch eine Störung in der Energieproduktion, weil die Mitochondrien (also unsere Energiekraftwerke IN den Zellen) nicht effizient arbeiten.
Dies führt dazu, dass Glukose als primäre Energiequelle schlechter verwertet wird.
Anzeichen dafür sind:
- Schnelle Erschöpfung nach kohlenhydratreichen Mahlzeiten
- Heißhunger auf Süßes
- Instabile Blutzuckerwerte
Statt Glukose optimal in Energie umzusetzen, kommt es zu Blutzuckerschwankungen, die wiederum Stressreaktionen im Körper auslösen.
Blutzucker-Dysregulation & Insulinresistenz
Viele HPU oder KPU-Betroffene haben Schwierigkeiten, den Blutzucker stabil zu halten, weil:
- Magnesium und Zink durch den HPU-bedingten Mikronährstoffmangel fehlen. Diese sind wichtig für eine gesunde Insulinwirkung.
- Stress (der bei HPU/KPU in der Regel chronisch erhöht ist) den Blutzucker destabilisiert, da Cortisol die Glukoseverwertung beeinflusst. (Cortisol und Adrenalin sorgen nämlich dafür, dass die Glukose aus den körpereigenen Speichern freigesetzt wird. Gleichzeitig stimulieren sie eine verstärkte Glukoseproduktion in der Leber und hemmen die Wirkung und Ausschüttung von Insulin.)
- Mitochondriale Dysfunktionen die Insulinempfindlichkeit senken.
Das bedeutet, dass viele HPUler nach einer kohlenhydratreichen Mahlzeit schnell wieder Hunger bekommen oder in ein „Zuckerloch“ fallen, was Müdigkeit und Konzentrationsprobleme verursacht.
Darmprobleme & Dysbiose
HPU-Betroffene haben oft eine gestörte Darmflora, was die Kohlenhydratverdauung beeinträchtigt:
- SIBO (Dünndarmfehlbesiedlung) tritt nicht selten bei einer HPU/KPU auf. Dabei werden Kohlenhydrate durch die Fehlbesiedlung des Dünndarms bereits im dort verarbeitet, was zu Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfällen führen kann.
- Eine gestörte und zu druchlässige Darmbarriere (Leaky Gut) führt dazu, dass Kohlenhydrate entzündliche und ggf. auch autoimmune Prozesse im Körper verstärken.
Der Verzehr vieler Kohlenhydrate, besonders kurzkettige (wie Zucker und Weißmehlprodukte), können zu Verdauungsproblemen beitragen und den Darm (weiter) schädigen.
Erhöhte Histaminproblematik durch Kohlenhydrate
Die meisten HPU bzw. KPU-Betroffenen haben auch eine Histaminintoleranz oder Mastzellaktivierung. Kohlenhydrate (besonders fermentierbare – FODMAP ist die englische Abkürzung für fermentierbare Oligosaccharide, Disaccharide, Monosaccharide und (and) Polyole. Gemeint sind damit schnell vergärende Kohlenhydrate, wie sie etwa in Süßigkeiten, Brot (besonders Weizen), Milchprodukten, Steinobst oder Kohl stecken) können die Histaminausschüttung triggern, indem sie:
- Die Darmflora – also die Zusammensetzung der Darmbakterien verändern (Dysbiose verstärkt Histaminprobleme)
- Insulinspitzen auslösen, die Mastzellen aktivieren
Dadurch können Kohlenhydrate Symptome wie Kopfschmerzen, Flush, Herzrasen oder Verdauungsbeschwerden verstärken.
Was bedeutet das in der Praxis?
- Viele HPUler profitieren von einer moderat kohlenhydratarmen Ernährung, die Blutzuckerschwankungen vermeidet.
- Komplexe Kohlenhydrate (z. B. Gemüse, Pseudogetreide) sind oft besser verträglich als Zucker und Weißmehlprodukte.
- Eine Kombination mit gesunden Fetten und Proteinen stabilisiert den Blutzucker und unterstützt die Energiegewinnung.
- die Individuelle Toleranz von Kohlenhydraten sollte in jedem Fall beachtet werden
Bei Individuellen Fragen
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