Die zentralen Herausforderung bei der Ernährung bei einer HPU/KPU
Was genau ist eigentlich das Problem bei der Ernährung wenn man an einer HPU bzw. KPU erkrankt ist?
Verschiedenste Mikronährstoffmängel (die sich leider nicht immer nur auf Zink, Mangan und Vitamin B6 beschränken)
- Ursache: HPU/KPU führt dazu, dass Betroffene verstärkt wichtige Mikronährstoffe wie Zink, Vitamin B6, und teilweise Magnesium sowie andere B-Vitamine über den Urin ausscheiden. Dies führt zu Mangelzuständen, die im Verlauf auch die Cofaktoren der entsprechenden Nährstoffe betreffen können. Auch Aminosäuren und Fette sind häufig im Mangel.
- Problem: Selbst eine ausgewogene Ernährung reicht oft nicht aus, um den Bedarf zu decken. Die zusätzliche Belastung durch Stress und Umweltfaktoren erhöht den Bedarf weiter.
Histaminintoleranz und Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Häufigkeit: Viele Betroffene haben zusätzlich mit irgendeiner Form der Histaminintoleranz, Fruktosemalabsorption oder Laktoseintoleranz zu kämpfen und darmbedingt auch noch mit entzündungsbedingten Beschwerden durch das Gluten in vielen Getreideprodukten.
- Problem: Diese Unverträglichkeiten schränken die Auswahl an Lebensmitteln ein und machen es schwieriger, nährstoffreiche und entzündungshemmende Nahrung aufzunehmen.
Instabile Blutzuckerwerte
- Ursache: Menschen mit HPU/KPU reagieren oft empfindlich auf Schwankungen des Blutzuckerspiegels, da ihre Stressresistenz oft drastisch verringert ist. Dies führt zu starkten Schwankungen im Energiehaushalt, Heißhungerattacken und chronischer Müdigkeit.
- Problem: Ein instabiler Blutzucker belastet den Körper zusätzlich und kann Symptome wie innere Unruhe, Reizbarkeit oder Müdigkeit verstärken.
Entgiftungsschwäche
- Ursache: Menschen mit HPU/KPU haben oft eine eingeschränkte Leberfunktion und eine schwache Entgiftungskapazität (Phase I/II der Leberentgiftung). Toxine, Schwermetalle, Medikamente und Stoffwechselendprodukte werden schlechter abgebaut.
- Problem: Lebensmittelzusatzstoffe, belastete Nahrungsmittel (z. B. Pestizide, Schwermetalle in Fisch) oder Alkohol (und andere Genussmittel – inkl. Zuker) belasten den Körper stark.
Darmgesundheit und Dysbiose
- Ursache: Die gestörte Mikronährstoffversorgung und chronische Entzündungen führen oft zu einer Dysbiose im Darm (Ungleichgewicht der Darmflora) und einer durchlässigen Darmschleimhaut (Leaky Gut).
- Problem: Ein geschwächter und häufig sogar stark entzündeter Darm (silent inflammation) beeinträchtigt die Aufnahme von Nährstoffen weiter und verstärkt das Risiko für Unverträglichkeiten und Entzündungen.
Ernährung bei HPU/KPU: Die Lösungsansätze
Die Ernährung sollte auf folgenden Prinzipien basieren:
Mikronährstoffreiche Lebensmittel
- der Fokus sollte auf zink- und magnesiumreichen Lebensmitteln wie z.B. Kürbiskernen, Sonnenblumenkernen, Quinoa und Mandeln liegen.
- Vitamin-B6-Quellen wie Fisch (z. B. Lachs (BIO)), Hähnchen, Banane oder Walnüssen.
- Unterstützung durch Nahrungsergänzungsmittel, wenn nötig, da der Bedarf oft nicht allein über die Ernährung gedeckt werden kann.
Histaminarme und entzündungshemmende, basische, aber eiweißreiche Ernährung
- Histaminarme Ernährung: Fokus auf frischem Gemüse, glutenfreiem Getreide (z. B. Quinoa, Amaranth), frischem Fleisch und Fisch. Vermeiden von gereiftem Käse, Alkohol, Fertigprodukten und gereiften Lebensmitteln.
- Entzündungshemmende Lebensmittel: Omega-3-reiche Lebensmittel (Leinöl, Chiasamen), frische Kräuter (z. B. Kurkuma, Ingwer, Basilikum), und buntes Gemüse mit Antioxidantien.
- basische Ernährung: Ziel ist es, den Säure-Basen-Haushalt im Körper auszugleichen, indem Lebensmittel bevorzugt werden, die basisch verstoffwechselt werden. Die Ernährung soll eine Übersäuerung des Körpers vermeiden, die mit Beschwerden wie Müdigkeit, Entzündungen, oder chronischen Erkrankungen assoziiert wird.
- Darmfreundlich: Um den Darm zu stabilisieren, damit den Körper zu entlasten, Entzündungen zu senken und das Immunsystem ausbalancieren zu können
- eiweißreiche Ernährung, da die Aminosäuren sowohl
Stabile Blutzuckerwerte
- Regelmäßige Mahlzeiten mit einem Fokus auf komplexe Kohlenhydrate (z. B. Süßkartoffeln, Quinoa), hochwertigen Eiweißen und gesunden Fetten.
- Vermeiden von Zucker und Weißmehlprodukten, die zu Blutzuckerschwankungen führen.
Unterstützung der Leber und Entgiftung
- Bitterstoffe in die Ernährung integrieren (z. B. Rucola, Artischocke, Chicorée).
- Regelmäßiger Konsum von Kräutertees, basische Teekräuter, Leber-GalleTees zur Unterstützung.
- Viel Wasser trinken, um Toxine auszuschwemmen. Hier eignet sich vor allem gefiltertes Wasser – ich empfehle einen Osmosewassserfilter.
Darmgesundheit fördern
- Probiotische Lebensmittel (z. B. Kokosjoghurt, fermentierte Gemüse ohne Histaminbelastung) einbauen.
- Ballaststoffreiche Lebensmittel wie Gemüse, Leinsamen und Chiasamen fördern.
- Vermeidung von Darmreizern wie Zucker, Alkohol und stark verarbeiteten Lebensmitteln.
Welche Ernährungsform soll es denn sein?
Kurz gesagt, es gibt sie nicht, die eine optimale Ernährungsform, weder Ketogen noch basisch noch entzündungshemmend sind am Ende wirklich OPTIMAL.
Ketogene Ernährung bei HPU und ggf. Histaminproblemen
Die ketogene Ernährung kann entzündungshemmend wirken und die Blutzuckerregulation stabilisieren, was bei HPU und Histaminintoleranz hilfreich sein könnte. Jedoch gibt es potenzielle Herausforderungen:
Vorteile bei HPU und Histaminintoleranz:
- Blutzuckerstabilisierung: Menschen mit HPU reagieren oft empfindlich auf Blutzuckerschwankungen. Eine ketogene Ernährung stabilisiert den Blutzucker und reduziert Insulinspitzen.
- Entzündungshemmend: Ketonkörper wirken entzündungshemmend, was hilfreich bei Histaminintoleranz und den häufig damit verbundenen Entzündungen ist.
- Geringe Histaminbelastung: Viele ketogene Lebensmittel wie frisches Fleisch, Fisch und nicht-stärkehaltiges Gemüse sind histaminarm.
Herausforderungen:
- Eiweißquellen: Ketogene Ernährung setzt oft auf tierische Produkte, die bei Histaminintoleranz problematisch sein können (z. B. gereiftes Fleisch, Käse).
- Fettstoffwechsel: Menschen mit HPU haben häufig Störungen im Fettsäurehaushalt (z. B. Omega-3-Mangel), was die Fettverdauung belasten kann.
- Entgiftung: Die Leber ist bei HPU oft überfordert, und die ketogene Ernährung kann die Entgiftung zeitweise stärker beanspruchen.
Basische Ernährung bei HPU und ggf. Histaminproblemen
Die basische Ernährung ist pflanzenbasiert und reich an entzündungshemmenden Nährstoffen. Sie kann für HPU und Histaminintoleranz besser geeignet sein, weil sie den Stoffwechsel und die Entgiftung auf natürliche Weise unterstützt.
Vorteile bei HPU und Histaminintoleranz:
- Mikronährstoffversorgung: HPU-Betroffene haben oft Mängel an Zink, Vitamin B6 und Magnesium. Basische Lebensmittel wie Gemüse, Kräuter und Nüsse sind reich an diesen Nährstoffen.
- Entzündungshemmend: Die Ernährung fördert ein basisches Milieu, das entzündungsfördernde Prozesse hemmen kann.
- Histaminarm: Viele basische Lebensmittel (z. B. frisches Gemüse, Kartoffeln, süße Früchte) sind histaminarm und gut verträglich.
- Leber- und Nierenunterstützung: Die basische Ernährung entlastet die Leber und die Nieren, was für HPU-Betroffene besonders wichtig ist.
Herausforderungen:
- Eiweißversorgung: Bei rein pflanzlicher Umsetzung kann die Zufuhr von hochwertigem Eiweiß (z. B. aus Fisch oder Hülsenfrüchten) schwierig sein. Bei Histaminintoleranz sind Hülsenfrüchte oft schlecht verträglich.
- Blutzucker: Einige basische Lebensmittel wie Obst enthalten mehr Zucker, was bei HPU zu Schwankungen führen kann.
Glutenfreie Ernährung bei HPU und ggf. Histaminproblemen
Reduzierung von Entzündungen und Stressbelastung
- Warum: Gluten kann Entzündungsprozesse im Körper anheizen, insbesondere bei Menschen mit einer genetischen Prädisposition oder Stoffwechselstörungen wie HPU. Eine glutenfreie Ernährung unterstützt die Minderung dieser Entzündungen und trägt so zur Stabilisierung des Immunsystems bei.
- Vorteil für HPU: Bei HPU-Betroffenen ist das Immunsystem häufig überlastet und reagiert empfindlicher auf Entzündungsfaktoren. Glutenfreie Lebensmittel, die weniger entzündungsfördernde Stoffe enthalten, können das Wohlbefinden verbessern und die Symptome lindern.
Verbesserung der Verdauung und Nährstoffaufnahme
- Warum: Gluten kann die Darmbarriere belasten und die Aufnahme von wichtigen Mikronährstoffen (wie Zink und B6) stören, die bei HPU besonders wichtig sind. Indem glutenhaltige Lebensmittel weggelassen werden, kann sich die Darmgesundheit verbessern und die Nährstoffaufnahme optimiert werden.
- Vorteil für Histaminprobleme: Glutenfreie Ernährung kann helfen, die Darmflora zu stabilisieren, was sich positiv auf Histaminabbauprozesse auswirkt und Histaminreaktionen verringert.
Linderung von Blähungen und Bauchbeschwerden
- Warum: Gluten kann bei vielen Menschen zu Blähungen und Unverträglichkeiten führen. Diese Symptome sind bei HPU-Betroffenen aufgrund des empfindlichen Verdauungssystems besonders ausgeprägt. Glutenfreie Lebensmittel können daher zu einer deutlichen Linderung der Beschwerden führen.
- Vorteil für Histaminprobleme: Glutenfreies Essen kann auch bei Histaminintoleranz die Symptome wie Blähungen, Bauchschmerzen und Durchfall reduzieren.
Kohlenhydratarme Ernährung bei HPU und ggf. Histaminproblemen
Stabilisierung des Blutzuckerspiegels und Reduzierung von Stresshormonen
- Warum: Kohlenhydrate beeinflussen den Blutzuckerspiegel stark. Ein hoher Blutzucker führt zu einer verstärkten Ausschüttung von Insulin und Cortisol, was das Stressniveau und die Entzündungsbelastung erhöht. Eine kohlenhydratarme Ernährung stabilisiert den Blutzucker und unterstützt eine ruhige Stressreaktion.
- Vorteil für HPU: Eine ausgewogene, kohlenhydratarme Ernährung kann den Stoffwechsel stabilisieren und den erhöhten Blutzucker, der durch Stress und HPU-Betroffene verstärkt werden kann, in den Griff bekommen.
Entlastung des Verdauungssystems
- Warum: Zu viele Kohlenhydrate, insbesondere raffiniert, können die Verdauung belasten und zu Blähungen und Völlegefühl führen. Kohlenhydratarme Lebensmittel (wie gesunde Fette und Eiweiße) entlasten den Verdauungstrakt und fördern eine ruhigere Darmfunktion.
- Vorteil für Histaminprobleme: Kohlenhydratarme Ernährung hilft, die Darmflora zu stabilisieren, da die hohe Zufuhr von Zucker und Kohlenhydraten, die fermentieren und die Histaminproduktion fördern können, reduziert wird.
Reduzierung von Entzündungen
- Warum: Kohlenhydrate, besonders Zucker, können entzündungsfördernde Prozesse im Körper anheizen. Durch die Reduktion von Zucker und stark verarbeiteten Kohlenhydraten wird das Risiko von Entzündungen gesenkt, was sich positiv auf das allgemeine Wohlbefinden auswirkt.
- Vorteil für HPU und Histamin: Bei beiden Zuständen ist es entscheidend, entzündliche Prozesse zu verringern. Eine kohlenhydratarme Ernährung trägt aktiv zur Beruhigung des Immunsystems bei und hilft, Histaminreaktionen sowie Symptome von HPU zu lindern.
Unterstützung der Fettverbrennung und Energiebereitstellung
- Warum: Kohlenhydratarme Ernährung aktiviert die Fettverbrennung und fördert eine konstante Energieversorgung, ohne dass es zu starken Blutzuckerschwankungen kommt. Das hilft, die körperliche und geistige Leistungsfähigkeit zu steigern.
- Vorteil für HPU: Menschen mit HPU haben oft ein schwächeres Energiesystem. Eine kohlenhydratarme Ernährung unterstützt eine stabile Energieproduktion und hilft dabei, die durch HPU verursachte Erschöpfung zu verringern.
Fazit: meine Empfehlung –Ernährung bei HPU / KPU
Empfohlene Ernährung bei HPU und Histaminintoleranz
Eine Kombination beider Ansätze könnte optimal sein:
- Basenbetont, aber histamin- und kohlenhydratarm: Fokus auf Gemüse, histaminarme Lebensmittel und moderaten Kohlenhydratkonsum.
- Gute Fette: Hochwertige Fette wie Leinöl, Kokosöl und Avocado für die Fettsäuren-Balance.
- Proteinreich: Frisches, mageres BiO-Fleisch, Fisch aus hochwertigem Fang und pflanzliches Eiweiß wie Quinoa oder gekeimtes Getreide.
Mit dieser übersichtlichen Liste hast du alle wichtigen Informationen zu den Lebensmitteln auf einen Blick parat. Sie bietet dir eine klare Orientierung und spart dir wertvolle Zeit – so behältst du jederzeit den Überblick!
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